Ein Fragment aus dem Buch von Małgorzata Jackiewicz - Garniec und Mirosław Garniec "Pałace i dwory dawnych Prus Wschodnich" ( Paläste und Gutshöfe vom ehemaligen Ostpreußen www.arta.olsztyn.pl )
"GARBNO LAMGARBEN Kr. Ketrzyn, Gem. Korsze, Kreis Rastenburg Das Dorf liegt 9 km nordwestlich von Rastenburg (Ketrzyn). Schron im Jar 1328 errichtete der Deutsche Orden hier eine Burg, die jedoch während des 30jährigen Krieges zerstört wurde. Im 16. Jh. gehörte das Dorf zu den Ländereien Herzog Albrechts, der sie als Rittergut dem Geschlecht von Egloffstein verlieh. Späterer Besitzer war auch die Familie von der Groeben, Eden des 19. Jh. gehörte das Gut mit einem Vorwerk und Fast 550 ha Land der Familie Boehm. Dieses Ehepaar, es waren Elizabeth und der von dem nicht mehr existierenden Gut Glowbitten (Glowbity) stammende Otto Boehm, erhielten das Landgut Lamgarben als Hochzeitsgeschenk. Sie erbauten hier später das Herrenhaus und die Wirtschaftsgebäude. Elizabeth Boehm (1859-1943) ist die Gründerin des Landfrauenverbands, der schron bald In ganz Deutschland bekannt wurde. In Anerkennung ihrer Verdienste wurde Elizabeth Boehm im Jar 1929 u.a. von der Albertina Universität In Königsberg der Ehrendoktortitel verliehen. Aus gesundheitlichen Gründen des Ehemann verliessen die Boehms schron 1911 den Besitz und machten sich in Königsberg ansässig. In den 1920er Jahren gehörte das nun schron bedeutend kleinere Gut mit der Molkerei der Familie Schulz. Man befasste sich vor allem mit der Zucht von Schweinen und Vollblutpferden. Die ehemalige Anlage, das Herrenhaus mit der grossen Auffahrt, Restbestände des Parks und des Wirtschaftsbereichs sind erhalten geblieben. Das Herrenhaus wurde in der ersten Hälfte des 19.Jh. auf den Grundmauern eines älteren Baus errichtet. Stilistisch knüpft der über rechteckigem Grundriss angelegte eingeschossige Bau an die Architektur des Klassizismus an. Auf der Frontasche ein zweigeschossiger dreiachsiger Risalit mit Rundbogenfenstern und durch Lisenen hervorgehobenen Eckpartien. Privateigentum. Dokumente aus dem Archiv, historische Texte, weitere Informationen... Preußische Siedlung I. Sicht aus der Vogelperspektive auf die Gabelung des Flusses Gruber und die Arme des Flusses Rawa und die Umrisse der Altpreußischen Siedlung. II. 1328 erbaute Grenzfestung "Wildhaus" zerstört im 13-jährigen Krieg in den Jahren 1454-1466. III. Alt Preussische Siedlung "Schlossberg". IV. Siedlung "Fuschberg" oder "Alte Chance".
Garbno - Lamgarben Ihrer Zeit weit voraus Zurück zu den Wurzeln Ein Fragment aus der Kontrollkarte der Architektur- und Baudenkmäler des Gutshofs in Garbno (Autor der Karte: Tadeusz Korowaj, 2004r ): "GARBNO (Lamgarben) - die günstigen Geländeverhältnisse wurden früher von den Ansiedlern genutzt. Nach der Besetzung dieser Gebiete durch den Deutschen Orden wurde hier im Jahr 1328 ein Wildhaus gebaut, das um Jahr 1350 in ein gemauertes befestigtes Schloss umgebaut wurde, das während des 13 jährigen Krieges, in den Jahren 1454 - 1466, zerstört wurde. In der Nachbarschaft des Schlosses befand sich alte preußische Kolonie Laumybarbis (1339) oder Lamegarben (1419). Am 24 Juni 1339 verlieh der Hochmeister des Deutschen Ordens Dietrich von Altenburg an die preußischen Freien, an die Brüder mit den Namen: Thede und Laustene, auf dem Ansiedlerfeld, 6 Hufen (ca.100,8 ha: 1 Kulmer Hufe = 16,796) und 2 Hufen ( ca. 33,6 ha ) an den preußischen Freien Wnymynse. Der Name der Ortschaft stammt aus den preußischen Wörtern "garbis" - Hügel, Berg und "lamem" - Sumpf, Moor; "lama" - nasse, feuchte Stelle, also bedeutete "Ein Hügel zwischen den Sümpfen" (unwahrscheinlicher ist die Abstammung von dem Wort "laume" - Hexe, also "Hexenhügel"). Das Dorf wurde nach Kulmer Recht gegründet, als Gut der Freien, mit der Pflicht der Abgabe, auf jede Aufforderung des Schlosses, drei Bewaffneter für die Verteidigung des Landes und für die Kriegszüge. Nach "Dem Großem Zinsbuch" von 1437 befanden sich im Dorf 4 Wirtshäuser, eine Mühle und 10 Landbauer, u.a.: Heynrich Kuppryn, Hensil Linnyn, Niclas Lucyn, Premog ( es waren zweifellos die Preußen ). 4 Hufen, die befreit von jeglicher Abgaben an den Orden waren, gehörten der Kirche, über die die ersten Informationen aus dem Jahre 1422 stammen. Wahrscheinlich nach dem 13 jährigen Krieg wurden die Güter in ein Landgut zusammengelegt. Am 24 Februar 1521 übertrug der Hochmeister des Deutschen Ordens Albrecht Hohenzollern, nach dem Magdeburger Recht mit der Pflicht des Ritterdienstes, wegen Schulden 14 Hufen in Lamgarben dem Ritter Hieronim von Egloffstein. Die Güter blieben im Besitz dieser Familie bis 1832. Im Laufe der Jahrzehnte hat sie ihr Landgut vergrößert u.a. durch den Kauf der nahliegenden Dörfer: Warnikajmy, Kraskowo, Sorkwity und Miłuj (Sensburger Kreis). Im Jahr 1666 wurde das Landgut in drei Teile aufgeteilt: die Landgüter in der Nähe von Mrągowo (Sensburg) fielen Krzysztof zu, Abraham Albrecht wurde Besitzer von Warnikajmy, Kraskowo und der älteste der Brüder - Fryderyk bekam Stammgut - Lamgarben. In Lamgarben wurde (6.5.1720) Albrecht Dietrich Gottfried von Egloffstein geboren ( gest. 11.5. 1791 in Arklity ), der Sohn von Abraham Joanna, des Starosten von Ragneta ( Ragnit ), der Gründer des Majorats in Arklity, wo er ein Schloss erbaute und dorthin den Stammsitz verlegte (1786 bekam er vom preußischen König den Titel des Grafen). Im Jahr 1785 zählte Lamgarben, ein Adelsgut mit einer Mühle, 15 Häuser und gehörte dem Majoratsherr A.D.G. von Egloffstein (nach damaliger Rechtschreibung - Eglowstein). Im Jahr 1820 zählte das Adelsgut 17 Häuser und 196 Einwohner. Im Jahr 1832 bekam das Landgut Lamgarben einen neuen Besitzer - Krystian Bierfreund. Im Jahr 1838 wurde das Landgut vom Oberleutnant Konrad von Redecker gekauft, der im Jahr 1845 ein Wirtshaus, eine Wassermühle, eine Windmühle, Gebäude neben der Kirche und 9 Hufen dazukaufte. Im Jahr 1848 zählte Lamgarben 11 Häuser und 162 Einwohner. Im Jahr 1856 verkaufte Redecker Lamgarben an Edward Kraule. Im Jahr 1880 bekam das Landgut als Hochzeitsgeschenk das Ehepaar Otto und Elisabet Boehm. Das Landgut kaufte der Vater des Ehemannes, der Besitzer des Gutes in Głowbity (Glaubitten). Das Ehepaar zog in das von E. Keule erbaute Gutshaus ein, in dem noch verwitwete Frau Keule wohnte. Stammende aus Rastenburg Elisabet Boehm (1859 - 1943) beobachtete die Arbeit und das Leben der Landfrauen und sie gründete am 22.02.1898 in seiner Heimatstadt den ersten in Deutschland Landwirtschaftlichen Hausfrauenverein, dessen Hauptziel die Ausbildung der Landfrauen und deren Erfahrungsaustausch war. Sie beschäftigte sich auch mit der Vermarktung der auf dem Lande hergestellten Lebensmittel, die mit dem Zeichen einer Biene signiert wurden. Für ihre Tätigkeit wurde sie als die erste Frau in Deutschland, mit der goldenen Kette der Universität in Königsberg ausgezeichnet und bekam den Titel des Ehrenbürgers dieser Stadt. Mit der Zeit verbreitete sich die Idee solcher Vereine über Europa und Nordamerika. Letztens wurde ihr Bildnis auf einer Briefmarke der Deutschen Post, aus der Serie von den für die Geschichte Deutschlands verdienten Frauen, angebracht Anlässlich der Jahrhundertfeier dieses Vereins wurde am 26.07.1998 eine an der Frontwand des Gutshauses angebrachte Gedenktafel mit der folgenden Aufschrift in zwei Sprachen (Polnisch und Deutsch) enthüllt: "Hier lebte und wirkte in den Jahren 1880 - 1911 die Begründerin der Landfrauenbewegung Elisabet Boehm, geb. Steppuhn. Vor 100 Jahren reifte hier eine Idee, die heute Landfrauen auf der ganzen Welt verbindet". Ausschnitt einer Postkarte aus der Sammlung von E Tyton Lehmgraben in den 30.Jahren des XX Jhds. Geschichte der Stadt und des Bezirkes Korsze von T Korowaj 2007 ELISABETH BOEHM: Landfrauenverband in den 30. Jahren des XX Jhds.
Der Gutsbesitzer Otto Boehm bewirtschaftete das Gut; In den 80er und 90er Jahren des 19 Jhs erbaute er neue Gutsgebäude. Im Jahr 1898 zählte das Landgut 9 Häuser, 191 Einwohner und seine Fläche betrug 437 ha. Im Jahr 1909 betrug die Fläche des Ritterguts Lamgarben mit dem Meierhof Dołeczki (Charlottenhof - heute nicht mehr vorhanden) 257 ha, davon 184 ha Ackerland, 20 ha Wiesen, 50 ha Wald, 2 ha Unland und 1 ha Teiche. Der Viehbestand zählte: 120 Pferde, 180 Stück Vieh (davon 65 Kühe), 50 Schafe, 200 Schweine. Das Landgut spezialisierte sich auf die Zucht des Viehs der holländischer Rasse und der Milchkühe. Im Jahr 1911 verkaufte Otto Boehm wegen einer Krankheit das Landgut und er zog zusammen mit seiner Frau nach Königsberg um. Lamgarben wurde von Erich Schulz - Fademrecht (1884 - 1971) gekauft, einem schon bekannten Züchter der für das Heer bestimmten Pferde. Er bewirtschaftete das Landgut bis Januar 1945. Der neue Besitzer entwickelte die Zucht der Zugpferde für das Heer und die Landwirtschaft und er setzte auch nach dem Vorgänger die Milchviehzucht und die Milchproduktion fort, was der Bau der Milchannahmestelle (heute nicht mehr vorhanden) beweist. Außer der Milchannahmestelle erbaute er eine neue Wohnsiedlung für die Gutsarbeiter ( an der Stelle der ursprünglichen Siedlung). Er baute einige Gebäude des Gutshofs um und baute ein neues Gebäude in der Mitte des Hofes hinzu. Erich Schulz - Fademrecht war auch ein bekannter sozial - wirtschaftlicher Aktivist. Garbno Herrenhaus Innenräumen, Beginn des XX Jhrhrt.Elisabeth Boehm(?) Seine Zucht der Zugpferde gehörte zu der bedeutenden Pferdezucht in Ostpreußen. Erich Schultz - Fademrecht war Ratsmitglied des Kreises, der letzte Vorsitzende des Reitervereins Rastenburg und Veranstalter der Pferderennen auf den Wiesen entlang des Flusses Guber. Er war auch Vorsitzender des Raiffeisenverbands Ostpreußen in Königsberg und Vorstandsvorsitzender des Kreisjägerverbands. Im Jahr 1913 hatte sein Landgut eine Fläche von 353 ha, davon 280 ha Ackerland, 50 ha Wiesen, 20 ha Weiden, 2 ha Unland und 1 ha Teiche. Der Viehbestand zählte: 60 Pferde, 180 Stück Vieh (davon 65 Kühe), 40 Schafe und 200 Schweine. Im Jahre 1922 betrug die Fläche des Landgutes 349 ha, davon 276 ha Ackerland, 50 ha Wiesen, 20 ha Weiden, 2 ha Unland und 1 ha Teiche. Der Viehbestand zählte: 85 Pferde, 150 Stück Vieh (davon 60 Kühe), 40 Schafe, 100 Schweine. Im Jahr 1929 - 349 ha, davon 246 ha Ackerland, 50 ha Wiesen, 50 ha Weiden, 2 ha Wälder und Teiche (zusammen); und der Viehbestand zählte: 80 Pferde, 150 Stück Vieh (davon 60 Kühe), 100 Schweine und 15 Schafe. Im Jahr 1932 hatte das Landgut ebenfalls eine Fläche von 349 ha, davon 262 ha Ackerland, 50 ha Wiesen, 30 ha Weiden, 5 ha Unland und 1 ha Teiche. Der Viehbestand zählte: 85 Pferde, 150 Stück Vieh (davon 62 Kühe), 150 Schweine und 20 Schafe. Im Jahr 1939 hatte Lamgarben 652 Einwohner. Mehr Informationen finden Sie:
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